Photo © Alexa Elliot
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Die Klasse der Knorpelfische trennte sich vor ca. 440 Mio von der der Knochenfische. Die über 1'200 Arten der Knorpelfische werden in Haie, Rochen und Chimären unterteilt. Haie und Rochen kommen im Meer von der Tiefsee bis in die Flachwasserzonen vor. Einige Arten leben zeitweise oder permanent auch im Süsswasser. Chimären leben primär in der Tiefsee. Die meisten Arten sind Jäger, einige ernähren sich jedoch von Plankton. Durch ihre langsame Fortpflanzung sind weit über die Hälfte aller Knorpelfische auf der Roten Liste gefährdeter Arten des IUCN.
A - Chimären (© BluePlanetArchive.com). B - Walhai (© Simon Pierce). C - Tigerhai (© BluePlanetArchive.com). D - Engelshai (© BluePlanetArchive.com). E - Manta Rochen (© BluePlanetArchive.com).
Chimären. Photo © BPA
Chimären werden in der Unterklasse Holocephali zusammengefasst. Es gibt nur etwas über 50 Chimären Arten weltweit. Der letzte gemeinsame Vorfahre von Chimären, Haien und Rochen lebte vor etwa 420 Mio. Jahren.
Der Name Chimären passt zu dieser Klasse der Knorpelfische, denn sie haben auch Merkmale von Knochenfischen. So haben sie als einzige Knorpelfische keine 5 bis 7 Kiemenspalten sondern einen Kiemendeckel (wie Knochenfische) mit einer Kiemenöffnung. Chimären haben lange Körper mit einem dominanten Kopf und werden bis 150 cm lang. Bei vielen Arten trägt jedoch der sehr lange und dünne Schwanz, in dessen oberem Lobus die knorpelige Wirbelsäule endet, einen grossen Teil zur Länge bei. Die Brustflossen sind gross und ausladend. Vor der ersten Rückenflosse befindet sich zur Verteidigung ein grosser, giftiger Dorn. Die Oberkiefer sind mit dem Schädel verwachsen. Sie haben eine Zahnplatte im Unterkiefer und zwei im Oberkiefer. Die für Knorpelfische typischen Placoidschuppen oder Hautzähnchen fehlen fast vollständig, was ihre Körper sehr glatt macht. Hautzähnchen befinden sich nur bei den Männchen auf den Fortpflanzungsorganen (Clasper).
Chimären haben eine innere Befruchtung und die Weibchen legen Eier, die von einer ledrigen Eihülle geschützt sind.
Chimären sind Formen der gemässigten Zonen und die meisten Arten leben in Tiefen bis zu 2'600 m.
Rochen. Photo © BPA
Rochen gehören, zusammen mit den Haien, zur Unterklasse der Plattenkiemer (Elasmobranchii). Heute sind über 630 Rochenarten bekannt, die fast alle bedroht sind. Im Englischen werden Rochen als Skates und Rays bezeichnet. Skates sind hier die echten Rochen (Ordnung Rajiformes), Rays setzen sich aus den Ordnungen Sägerochen (Pristiformes), Stechrochen (Myliobatiformes) und Zitterrochen (Torpediniformes) zusammen. Echte Rochen sind eierlegend (ovipar) und pflanzen sich mit Eiern in artspezifischen, ledrigen Hüllen (Nixentaschen) fort. Die anderen Rochenordnungen sind lebendgebärend, wobei die Jungen in den Weibchen zwar in Eiern heranreifen, aber im Weibchen schlüpfen und lebend geboren werden. Äusserlich ist das einfachste Unterscheidungsmerkmal der Schwanz. Echte Rochen besitzen einen langen, peitschenartigen und fleischigen Schwanz ohne Stacheln, während die anderen Ordnungen alle Stacheln an den Schwänzen besitzen. Echte Rochen sind in der Regel auch kleiner und ihre Rückenflossen sind deutlich sichtbar.
Generell sind Rochen sehr flach und breit und ihre grossen Brustflossen sind direkt mit dem Kopf verwachsen. Sie besitzen je 5 Kiemenspalten auf jeder Seite. Bodenlebende Arten saugen das Wasser häufig durch ein Spiraculum (eine Art von Schnorchel) an der Körperoberseite durch die Kiemen. Sie bewegen sich durch Schlagen oder wellenartige Bewegungen (undulieren) ihrer grossen Brustflossen fort. Sie sind oft bodenlebend und weltweit bis in die Polarregionen verbreitet. Einige Arten leben in der Tiefsee, andere kommen auch im Brackwasser und Süsswasser vor.
Der Hauptgrund ihrer Gefährdung ist der nationale und internationale Fischfang. Fleisch und Flossen von Rochen werden in einigen Ländern sogar als Delikatessen gehandelt.
Haie.
Photo © BPA
Haie haben sich in über 440 Mio. Jahren an ihren Lebensraum Wasser angepasst. Heute sind über 500 Arten von Haien bekannt, viele davon sind aufgrund ihrer langsamen Fortpflanzungsgeschwindigkeit bedroht. Sie bevölkern die Tiefsee ebenso wie Riffe, Hochsee und einige Arten kommen sogar im Süsswasser vor.
Wie Rochen und Chimären haben sie ein knorpeliges Skelett, das nur an stark beanspruchten Stellen sekundär verknöchert ist. Das beste äussere Erkennungsmerkmal sind die 5 bis 7 Kiemenspalten. Danach wird es schwierig, denn Haie haben sich extrem diversifiziert. Haie können von ein paar Zentimetern (Laternenhai) bis ca. 14 m (Walhai) lang werden. Sie ernähren sich von Fischen, einige wenige (Tigerhai oder Weisser Hai) von Säugetieren und andere von Weich- oder Krustentieren. Riesenhaie, Walhaie oder Riesenmaulhaie sind dagegen reine Planktonfresser. Einige sind eher träge, oft gut getarnte Bodenbewohner, andere, wie viele Hochseehaie, sind stromlinienförmige Hochleistungsschwimmer. Wenn Sie mehr über die Biologie der Haie erfahren möchten, klicken Sie hier.
Unten finden Sie die äusserlichen Hauptmerkmale der 8 Ordnungen. Von dort aus gelangen Sie weiter zu den Familien und Gattungen: